Restauration

Verschiedene Systeme und Entwicklungen erschienen nahezu zeitgleich. Wir bündeln Wissen und Können von kompetenten Spezialisten im Bereich der Videogerätetechnik mit dem Know-How in Sachen Filmtransfer. Die Instandsetzung antiquierter Videorecorder ist aber nicht
mit einer herkömmlichen Reparatur vergleichbar.

Die Instandsetzung und Wartung von Filmprojektoren und Videorecordern aller Formate, auch Exoten und Geräte nach der US- Norm (525 lines) - gehört zu unserem Arbeitsgebiet.

Modifizierung von Geräten bezüglich Zusatzfunktionen ist grundsätzlich möglich.
Umrüstung von 110V Geräten auf 220V Umbau von Geräten von CCIR auf die amerikanische Norm und umgekehrt.


Einbau einer crispening- Schaltung bei Geräten mit systembedingter schlechter Bildauflösung.

Einbau einer zusätzlichen Audio-Endstufe für Kontroll-Zwecke.

Einbau einer Audio-Video Buchse mit dazugehöriger Elektronik bei bestimmten Videorecorder-Modellen. 

In welchem Umfang solche Modifikationen zulässig sind, muss allerdings von Fall zu Fall entschieden werden, da es sich um eine bauliche Veränderung des Gerätes handelt!

Mein Gerät ist bereits etwas "verbastellt", es fehlen Teile - Macht das noch Sinn?

Bei den meisten Geräten aus dieser Zeit ist eine etwas aufwendigere Reparatur von Nöten, die je nach Gerätezustand, aber durchaus praktikabel ist. Die damalige relativ einfache und hauptsächlich mechanische Bauweise der Geräte erlaubt in den meisten Fällen eine erfolgreiche Instandsetzung. In jedem Fall empfiehlt sich die Erstellung eines Kostenvoranschlag, um schon im Vorfeld die Verhältnismäßigkeit in der Relevanz zu den evtl. auftretenden Aufwendungen abzuklären.

Unterschiedliche Qualitäten auf gleichartigen Geräten - woran liegt das?

In der damaligen Zeit war es aus Kostengründen meist nicht möglich, bei der Fertigung der Geräte die erforderlichen mechanischen Toleranzen der bandführenden Teile sowie des Scanners gleich bleibend einzuhalten.Dies kann zu Kompatibilitätsproblemen führen, auch kann es durchaus sein, dass an dem Gerät bereits schon zur damaliger Zeit herumgebastelt wurde, um z. B. eine kostspielige Reparatur zu umgehen. In einen solchen Fall wurde bereits mit einen falsch eingestellten Gerät aufgezeichnet.Solche Aufzeichnungen lassen sich in manchen Fällen auf einen speziellen Recorder abspielen, dies ist aber in jedem Fall verschieden und kann in der Regel nicht vom Laien durchgeführt werden.

Mein Gerät stammt aus den 70`s und ist nicht mehr funktionstüchtig - kann man das noch restaurieren?

In der Regel besteht auch bei verbastellten, bzw. nicht mehr vollständig kompletten Geräten die Möglichkeit, eine erfolgreiche Reparatur durchzuführen.Allerdings hängt dies wesentlich vom Umfang des Fremdeingriffs, sowie vom Gerätetyp selbst ab. Ein solches Gerät muss vorher gesichtet werden um die Durchführbarkeit sowie die zu erwartenden Kosten übersehen zu können.

Trotz Spannungswandlers funktioniert mein US-Open-reel System nicht?

Gegebenenfalls reicht bei Geräten aus den USA der Einsatz eines Spannungsumsetzer nicht aus. In den USA ist nicht nur die Netzspannung (110V) sondern auch die Netzfrequenz (60Hz) unterschiedlich. Die meisten älteren Videogeräte, vornehmlich die open reel Generation, aber auch einige Cassettenformate bis zu Betamax Geräten der ersten Generation verwendetenals Antriebsmotor einen Einphasen Wechselstrom-Motor. Die Drehzahl dieses Motors wird von der Netzfrequenz beeinflusst. Da wir in Europa eine Netzfrequenz von 50 Hz haben, ist demnach die Drehzahl des Motors niedriger, das Gerät kann also nicht richtig funktionieren. Dies bezieht sich sowohl auf die Umdrehungszahl der Kopfscheibe als auch auf die Bandgeschwindigkeit (Capstan). Abhilfe schafft entweder eine Modifikation des Gerätes für den Betrieb auf 110V 50 Hz, (aufWunsch ist auch 220V 50Hz machbar), oder das Gerät wird an einen Spannungswandler betrieben, der nicht nur die Netzspannung, sondern auch die Netzfrequenz umformt. Solche Geräte sind im Handel erhältlich, jedoch in der erforderlichen Leistungsklasse meist recht teuer, so dass man die Alternative einer Modifikation des Gerätes kostenmäßig  durchaus in Erwägung ziehen kann. Der Grund, warum z.B.  US-VHS Geräte auf unserem Stromnetz ohne Frequenzänderungeinwandfrei funktionieren, ist schnell erklärt. Diese Geräte haben ein völlig anderes Antriebssystem mit meist mehreren Motoren, dass in seiner Drehzahl nicht von der Netzfrequenz abhängig ist, es muss nur die Spannungsumsetzung von 220 auf 110V vorgenommen werden. Manche Modelle sind sogar werksseitig auf die erforderliche Netzspannung einstellbar.

Gibt es noch genügend Ersatzteile und lassen sich die Kosten abschätzen?

Auf Grund des respektablen Alters vieler Geräte von 30 Jahren und mehr wird man nur in wenigen Einzelfällen noch Neuteile über den Hersteller beziehen können. Die Ersatzteilsituation gestaltet sich dennoch nicht all zu schwierig, da viele Bauteile, vor allem der Elektronik bis auf Einzelfälle auch heute noch im Elektronikhandel erhältlich sind. Ähnlich sieht es in der Beschaffung von Antriebsriemen aus: Noch heute gibt es noch Firmen, die hier Neuware anbieten. Bei herstellerspezifischen Teilen wie z.B. Videoköpfe, Antriebsmotoren, Audio-Synchron-Köpfe, etc. ist man auf Ersatzmaschinen als Teileträger angewiesen, die aber je nach Format meist noch zu beschaffen sind. Nur bei echten Exoten, also bei Geräten, die nur wenig verkauft wurden, bzw. nicht für den europäischen Markt produziert worden sind, kann es bei der Ersatzteilbeschaffung schon mal schwierig werden. Ob sich eine Reparatur lohnt oder nicht ist, - die Durchführbarkeit vorausgesetzt, -  reine Ermessenssache des Kunden bzw. vom weiteren Nutzen des Gerätes abhängig. Eine Instandsetzung eines antiquierten Videorecorders ist wirtschaftlich keinesfalls mit der Reparatur eines aktuellen Gerätes der Unterhaltungselektronik zu vergleichen, da hier völlig andere Maßstäbe berücksichtigt werden.